Unscheinbar im Schatten und bei Dunkelheit präsentiert sich das Zifferblatt aus Diamantstaub explosionsartig als funkelnde Fläche, sobald Sonnen- oder künstliches Licht darauf fällt. Ähnlich einem Schneefeld im Sonnenlicht, glitzern tausende kleiner Sterne um die Wette. Unser neustes Modell bereitet uns grosse Freude – endlich, nach einer langen Geduldsprobe.
von Walter Hess
Diamantkörner mit definierten Grössen von 39 bis 46my werden in einem komplizierten Verfahren auf den vorbereiteten Zifferblattuntergrund aufgebracht. Je nach farblicher Kombination vom Untergrund und vom Diamant, entstehen faszinierende Farbvarianten.
Schön und kompliziert
Das Aufbringen auf den Untergrund ist nicht einfach: Über zwei Jahre hat die Entwicklung gedauert, bis die richtige Kombination von Lichtbrechung, Haftung, Oberflächenbeschaffenheit für die Weiterverarbeitung und Gleichmässigkeit gefunden wurde. Unsere Lieferanten haben viel Geduld bewiesen und auch uns auf die Probe gestellt. Doch es hat sich gelohnt!
Kapitel 1 – Die Entdeckung
Beim Schleifen meines Drehstichels mit der Diamantschleifscheibe habe ich mir vorgestellt, wie dieser graue, mit Diamantstaub durchsetzte Belag geeignet wäre, um optisch reizvolle Lichtspiele wiederzugeben. Die Schleifscheibe hat eigentlich die Aufgabe, durch die harten Diamantpartikel die weniger harten Partikel des Stahls abzutragen und damit scharfe Schneidkanten im Stahl herzustellen.
Kapitel 2 – Die Idee
Die rein technischen Diamantkörner durch solche mit grosser Klarheit zu ersetzen, schien mir ein Leichtes, doch die Kristalle so auf einer Fläche anzubringen, dass sie bei Lichteinfall funkeln wie ein Schneefeld oder ein Sternenhimmel, hat einige Zeit und Versuche beansprucht.
Auf der Hand lag es, die Körner galvanisch auf dem Untergrund zu befestigen, wie eben bei einer Schleifscheibe. Dabei wird das Substrat, in unserem Fall die metallischen Zifferblattscheiben, in ein galvanisches Nickelbad gegeben und die aufs Zifferblatt gestreuten Diamantkörner so mit Nickel umgeben, dass sie auf dem Zifferblatt haften. Je nach Nickelauftrag ragt mehr oder weniger des Diamantkorns aus der Nickelschicht hervor, und das Lichtspiel kann beginnen.
Kapitel 3 – Die Versuche
Soviel zur Theorie. Nach unzähligen Versuchen wurde klar, dass diese Art der Befestigung nicht geeignet ist, den gewünschten Zweck zu erreichen. Die Grundfarbe tendiert zum Grünlichen und eine regelmässige Verteilung der Kristalle konnte in keiner Weise erzielt werden.
Statt Galvanik wurde nun die Haftung in farblosem Lack versucht. Die Regelmässigkeit verbesserte sich frappant, doch nun wurden die Diamantkörner derart von Lack umschlossen, dass sie darin ertranken und nicht mehr gleissen wollten wie richtige kleine Diamanten. Auch hier folgten unzählige Versuche mit verschiedenen Viskositäten des Lackes, um doch noch ein gutes Ergebnis zu erzielen. Vergeblich, auch diese Experimente mündeten in ein der Sackgasse.
Finale – Das Geheimnis
Der Durchbruch wurde schliesslich darin gefunden, die Diamantkörner derart auf dem Grundmaterial zu befestigen, dass sie einerseits regelmässig aufgestreut werden können und andererseits soweit aus dem Befestigungsmaterial ragen, dass das Licht sein bezauberndes Spiel treiben kann. Wie das nun gelungen ist, bleibt unser kleines Geheimnis.
Nur soviel: Durch die farbliche Veränderung des Untergrunds verändert sich auch im Zusammenspiel der Diamantfarbe der farbliche Ton des ganzen Zifferblattes.
Die Zifferblätter gibt es in Schwarz, Grau und Champagne für die TWO.2. Die Zeiger und Appliken sind beim schwarzen Zifferblatt in Rhodium, bei grau und champagne anthrazitfarben gehalten.
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